Teilnehmende KünstlerInnen 2025
Julia Hofstetter, Julia Karpov, Iris Kojaman, Dominik Louda, Alois Mosbacher, Linda Partaj, Bahareh Rahimi, Charlotte Seyerl, Johann Julian Taupe, Elisabeth Wedenig
Julia Hofstetter wurde 1979 in Linz (Oberösterreich) geboren. Sie studierte gegenständliche Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Hubert Schmalix und Amelie von Wulffen. Sie war Teil der Ausstellungsplattform Zimmer.Küche.Kabinett., die zahlreiche Ausstellungen in Off-Spaces in Wien und Berlin realisierte. Während ihres zweijährigen Aufenthalts in New York besuchte sie die Art Students League in New York City. Neben ihrem Studium der Bildenden Kunst absolvierte sie eine Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin und interessiert sich für Pflanzenkunde und Gartenbau.
Als Malerin interessiert sie sich dafür, Licht hervorzuheben und die Farbnuancen von Pflanzen und Gärten zu erforschen. Sie bewegt sich zwischen gegenständlicher Malerei und abstrakten Darstellungen und verwendet Acrylfarbe sowie Acryltinte auf Leinwand, Papier und Holzplatten. Ihre Werke, die tief in Themen wie gesellschaftlichen Normen und metaphorisch überwucherten Gärten verankert sind, strahlen eine unausgesprochene Faszination für das Mysteriöse aus und bieten eine erfrischende Perspektive auf unsere oft übersehene Existenz.
Dominik Louda wurde 1985 in Tamsweg (Österreich) geboren. Er absolvierte seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste Wien unter der Leitung der Professoren Amelie von Wulffen und Hubert Schmalix. Zudem absolvierte er ein Auslandsstudium an der Königlichen Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen bei Prof. Anette Abrahamson. Im Jahr 2019 nahm er an einem „Artist-in-Residence-Programm“ in Tiflis, Georgien, teil.
Sein künstlerisches Vorhaben konzentriert sich kurz zusammengefasst auf die explorative Forschung von Raum, Materialität und vielfältigen architektonischen Stilrichtungen und deren Wahrnehmung und Transformation in Malerei und Zeichnung. Fragmentarische Architekturen, verwinkelte Interieurs und abstrakte Formen werden in unwirklichen Perspektiven auf der Leinwand zusammengesetzt, wiederholen sich und beginnen sich aufzulösen. Es treffen malerische auf architektonische Erzählperspektiven.
“In meiner Malerei hantiere ich mit gegenständlichen Bildern (Dinge, Pflanzen, Tiere …), die an sich keine Bedeutungsträger sind und eigentlich mehr wie eine zusätzliche Farbe funktionieren. Mir ist bewusst, dass die Malerei nicht viel erzählen kann; das können Film und Literatur besser. Und doch reibe ich mich an einer möglichen Narration, die sich wieder auflösen kann. Wenn die Geschichte des Bildbetrachters besser ist als meine, ist sie gültig.”
Alois Mosbacher wurde 1954 in Strallegg in der Steiermark geboren. Er lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich. 2014 wurde er mit dem Österreichischen Kunstpreis für Bildende Kunst ausgezeichnet. 2023 zeigte das Belvedere 21 eine große Retrospektive seines Werkes mit dem Titel „Palinops”. In seiner Malerei bewegt sich Alois Mosbacher zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. In seinem Werk setzt er sich mit Natur und Kunstgeschichte aus vielfältigen Perspektiven auseinander.
“Lotte Seyerls Interesse gilt dem scheinbar Unspektakulären, Alltäglichen und für viele Unsichtbaren. So sehen wir in ihren Gemälden etwa die Peripherie großer Städte, stille Gassen und Plätze, offene und geschlossene Lokale, Abbruchruinen oder Blicke aus öffentlichen Verkehrsmitteln auf geschäftige Straßenzüge. Wenngleich die Menschen in der Stadt laut Lotte Seyerl „anonymer“ als im ländlichen Umfeld sind, weist sie uns mit ihrer Malerei darauf hin, dass auch Privates im öffentlichen Raum stattfindet: Menschen, die sich begrüßen oder umarmen, Menschen, die Entscheidungen treffen. Es geht ihr nicht um den spezifischen Ort und seine Wiedererkennbarkeit; im Vordergrund stehen konzeptuelle Überlegungen, wie die Reduktion der Farbpalette, und Aspekte der Bildgestaltung.” Aus: Christine Humpl-Mazegger: Lotte Seyerl, Soziologin des flüchtigen Moments
Charlotte „Lotte” Seyerl (* 1953 in Wien) ist eine österreichische Malerin und Vertreterin der Neuen Gegenständlichkeit. Sie studierte von 1971 bis 1976 an der Akademie der bildenden Künste Wien an der Meisterschule für Malerei bei Walter Eckert und ist seit 1986 Mitglied der Wiener Secession. Sie lebt als freischaffende Malerin in Wien, Niederösterreich und Tirol und lebte 1988 vorübergehend in Berlin. Von 1999 bis 2018 war sie Professorin am Institut für Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Austrian Painters Crit Club 2025
Konzept von Iris Kojaman und Elisabeth Wedenig
Eröffnung | Freitag, 19. September 2025, 19 Uhr
Talk | Freitag, 26. September 2025, 19 Uhr
Künstler*innengespräch geleitet von Paula Marschalek
Ausstellungsdauer | bis Freitag, 3. Oktober 2025
Öffnungszeiten | jeweils Mittwoch - Freitag, 15 - 18 Uhr und nach Vereinbarung.
Das Projekt „Austrian Painters Crit Club“ vernetzt Maler:innen verschiedener Generationen, um einen intensiven Austausch über Malerei zu ermöglichen. Im Fokus stehen Atelierbesuche der teilnehmenden Künstler*innen, bei denen sie Einblicke in ihre Techniken, Arbeitsweisen und Inspirationen teilen. Im puuul werden Arbeiten der beteiligten Maler*innen gezeigt und in öffentlichen Gesprächen die Projekterkenntnisse präsentiert.
Motivation des Projekts ist es, eine generationen- und karrierestufenübergreifende Verbindung unter Maler*innen in Österreich zu schaffen und einen umfassenden Austausch zu ermöglichen. Im Vordergrund steht der Wechsel von einem konkurrierenden Umfeld und einem isolierten Arbeitsalltag hin zu einem Miteinander. Das Projekt dient als Zeitzeugnis der aktuellen österreichischen Malerei. Es bietet eine Bestandsaufnahme der Themen und Techniken, die zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler beschäftigen, und gibt somit einen Einblick in den künstlerischen und gesellschaftlichen Diskurs unserer Zeit. Das Medium Malerei spiegelt seit jeher gesellschaftlich relevante Themen wider, die in öffentlichen Gesprächen, einer Ausstellung und einer Dokumentation einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Julia Karpov wurde 1994 in Moskau geboren und lebt und arbeitet in Wien. In ihrer künstlerischen Praxis stehen Malerei als Meditation und Erkundung im Mittelpunkt. Prägend dafür sind ihr bildhauerischer Hintergrund sowie ihre intensive Auseinandersetzung mit metaphysischer Forschung. Ihre Gemälde sind skulpturale, physische Ausdrucksformen einer konzeptuellen Auseinandersetzung mit den Ritualen und Routinen, die Künstler*innen historisch genutzt haben, um höhere Bewusstseinszustände zu erreichen. In ihrer Arbeit versucht sie, den Künstler als Gefäß zu verkörpern, das Informationen aus dem kollektiven Unbewussten in greifbare Form überträgt, und erforscht so die Schnittstelle von Kreativität, Spiritualität und menschlicher Erfahrung.
Sie hat einen BA vom Central Saint Martins in London und einen MFA von der Akademie der bildenden Künste Wien. Derzeit ist sie Doktorandin an der Akademie der bildenden Künste Wien.
“In meinen Arbeiten sind meist Ausschnitte des Alltags zu sehen, an denen irgendein Detail für mich malerisch relevant ist. Es sind Augenblicke, die nur eine kleine Prise Zauber in sich tragen. Gerade groß genug, um ihn wahrzunehmen. Durch das langsame Bearbeiten der Malerei, dann der Collage und dann wieder der Malerei halte ich diesen Zauber wie einen Jonglierball in der Luft. So verändert sich die abgebildete Wirklichkeit langsam. Die Collage-Elemente, die ich malerisch ins Bild setze, helfen der Abbildung, noch unkonkreter zu werden, um sie sozusagen im Nirgendwo festzuhalten.”
Iris Kojaman (geb. Iris Nemecek) schloss ihr Studium der Malerei und Grafik 2006 an der Akademie der bildenden Künste Wien ab. Kojaman stellte in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Österreich, der Schweiz, Italien, Großbritannien und den USA aus. Sie wurde durch die „Black Dragon Society” Galerie in Los Angeles (USA) sowie durch „Marc de Puechredon” in Basel (Schweiz) vertreten. Aktuell wird sie durch die
Sie wird durch die Nuar Gallery in Italien gezeigt und vertreten. Eine ihrer letzten Einzelausstellungen mit dem Titel „Jolly Roger” fand im MUSA Museum in Wien statt. Nach ihrer Einzelausstellung „Blue Pool” in der Black Dragon Gallery wurde ihre Arbeit im Kunstmagazin Flash Art besprochen. Auf der internationalen Kunstmesse „Scoop Miami” waren ihre Arbeiten bald darauf wieder zu sehen. Iris Kojaman hat einige Ausstellungen in Österreich und Deutschland kuratiert und organisiert. Sie ist eine der Gründerinnen von „Duo Artedition“ und seit 2025 des „Austrian Painters Crit Club“.
Linda Partaj, geboren 1992, lebt und arbeitet in St. Pölten, Niederösterreich. Von 2012 bis 2020 studierte sie „Kunst und kommunikative Praxis“ sowie „Design, Architecture and Environment“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Barbara Putz-Plecko und Univ.-Prof. Christoph Kaltenbrunner an der Universität für angewandte Kunst Wien. Von 2015 bis 2018 studierte sie zudem in der Klasse „Gegenständliche Malerei“ von Kirsi Mikkola an der Akademie der bildenden Künste. Im Juni 2020 schloss sie ihr Studium an der Universität für angewandte Kunst mit einem Diplom ab. Seit 2023 ist sie in der Klasse „Figurative Malerei“ unter der damaligen Leitung von Alastair MacKinven. Derzeit arbeitet sie an ihrem Diplomprojekt.
Im Fokus ihrer Malereien steht das Körperliche, das teilweise konkret und vermeintlich fassbar ist, sich im nächsten Moment jedoch zusehends verändert und auflöst. Figuren und Gesichter sind Projektionsflächen für Emotionen. Die Formen und deren Grenzen überlagern sich und ermöglichen neue Blickwinkel. Diesem analytischen Zugang liegen Fragen über Leben, Tod und Vergänglichkeit zugrunde.
Bahareh Rahimi wurde 1988 im Iran geboren und hat einen BA in Malerei von der Sooreh-Kunstuniversität in Teheran. 2017 kam sie nach Wien, um ihr Studium der figurativen Malerei bei Professorin Kirsi Mikkola fortzusetzen. In ihren Werken, die sich um den weiblichen Körper drehen, sind Frauen als fließend, frei und kompromisslos in ihrer Umgebung präsent dargestellt. Mit kräftigen Farben und leuchtenden Kompositionen schafft sie lebendige, immersive Räume, die Mut, Energie und eine tiefe Verbindung zum Leben verkörpern. Durch ihre Gemälde erforscht Bahareh das Zusammenspiel zwischen persönlichen Erzählungen und universellen Erfahrungen und bietet eine poetische, aber kraftvolle Reflexion über Weiblichkeit, Identität und emotionale Landschaften.
“Taupes Bilder sind zugleich intimste Innenschau und umfassende Außenschau. Malen bedeutet für ihn Psychohygiene. Farbflächen werden in seinen Bildern zu Variablen, die mit mannigfachen Inhalten gefüllt werden und unterschiedlichste Beziehungskonstrukte darstellen können. Unklare Flecken könnte man als halb verdrängte, oder vergessene Bewusstseinsinhalte deuten, die plötzlich auftauchen, ohne dass man sich ihrer wirklich gewahr wird.” Christine Wetzlinger-Grundnig, Direktorin Museum Moderner Kunst Kärnten
Johann Julian Taupe, 1953 in Gritschach bei Villach geboren, las als Jugendlicher ein Buch über das Leben von Vincent van Gogh sowie Peter Handkes Werk „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter”. Beide Bücher beeinflussten seine Entscheidung, Maler zu werden. Der Sohn einer bäuerlichen Familie sah darin seinen Lebensentwurf, der ihm – konträr zu den Perspektiven seiner Umgebung – als Möglichkeit individueller Entfaltung schien. Der bekannte Künstler Hans Bischoffshausen wurde sein Freund und Mentor. An der Wiener Akademie der bildenden Künste wurde Taupe in die Malklasse von Max Weiler aufgenommen. Nach dem Studienabschluss wurde Taupe Weilers Assistent und erhielt von ihm einen offiziellen Lehrauftrag an der Akademie. Nach Weilers Emeritierung erhielt er einen Lehrauftrag bei dessen Nachfolger Arnulf Rainer. Taupe ist mit seinen Bildern unter anderem im MMKK Kärnten und in den Museen Lentos, Angerlehner und Liaunig sowie in vielen großen Privatsammlungen, zum Beispiel von STRABAG und Haselsteiner, vertreten. Seine Bilder wurden in vielen europäischen Galerien – in Paris, Barcelona, Venedig etc. – ausgestellt.
“Meine künstlerische Praxis ist von der Suche nach etwas Ursprünglichem geprägt, das ich in Natur, Mythen und Erinnerungen durch Farbe erforsche. Das Leben am Land hat mein Interesse an natürlichen Zyklen vertieft, deren Prozesse ich beobachte und in Malerei und Zeichnung umsetze. Die Malerei bewegt sich zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Reale und imaginäre Räume, expressive Farbigkeit und erinnerte Fragmente fliessen in einer prozessorientierten Arbeitsweise ineinander.”
Elisabeth Wedenig, geboren 1980 in St. Veit an der Glan, studierte Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, an der Lettischen Kunstakademie in Riga und an der Athens School of Fine Arts in Griechenland. Sie stellte in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland aus und ist in diversen Sammlungen vertreten. 2020 erhielt sie das Österreichische Staatsstipendium für Bildende Kunst. 2022 erhielt sie das Arbeitsstipendium des Landes Kärnten. Zu ihren letzten Artist-in-Residence-Aufenthalten zählen das ASFA Residential Art Center auf Rhodos, Griechenland (2023), und die Marpha Foundation in Nepal (2019). Wedenig lebt und arbeitet in Glanegg, Kärnten.